12/13/2009

Hoppel Häschen



Geschafft! Lisa hat jetzt eine Orthese aka Klumpfuß. Auftreten darf ich immer noch nicht, also hupse ich einbeinig wie ein kleiner Hase durch unser Apartment. Klappt schon ganz gut. Nur Flüssigkeiten sind einfach unmöglich zu transportieren ABER ich habe ja meine beiden Superroomies, die mir meine Teetasse noch sehr bereitwillig hinterhertragen. Ansonsten wird meine Laune wieder besser, was ich nicht zuletzt den Aufmunterungsversuchen der Leute hier zu verdanken habe. Letzte Woche gab es ein Überraschungsdinner auf schwedisch-englische Art. Meine Lieblingsschwedin und Lieblingsengländerin (gemeinsam sind wir die European Triplets) habe sich mit einem drei Gängemenü selbst übertroffen. Dazu war die Wohnung mit pinken Accessoires geschmückt inklusive mir, die direkt zu Beginn eine pinke Prinzessinen-Trost-Krone aufgesetzt bekam. Ich glaube ich sah ziemlich dämlich aus, wie eine dreijährige an ihrem Geburtstag. Aber egal. Hauptsache es hat Spass gemacht. Überhaupt ist jeder plötzlich doppelt freundlich zu mir. So werde ich nicht nur huckepack quer über die Apartmentanlage getragen, sondern auch mein Rucksack (ok eigentlich Anna`s Rucksack) und ich werden jetzt immer bis nach Hause begleitet. Lohnt sich eben doch, wenn die Aussis im gleichen Haus wohnen. Außerdem hat Thomas jetzt wenigstens einen guten Grund meine Handtasche tragen zu müssen. Gott sei Dank haben wir das schon vor meinem Unfall ausgiebig geübt :) .

Auch im Walmart genieße ich jetzt Spezialstatus, kaum dort angekommen wurde mir auch schon einer dieser Golfcaddies gebracht, nachdem ich mich um ein Haar direkt am Eingang relativ unelegant auf den Boden gelegt hätte. Die ersten Tage im Walmart noch gelacht über die übergewichtigen Menschen, die mit den Elektrorollerchen durch den Markt kurven, sitze ich also 4 Monate später auch drin. So kanns gehen. Als ob das ganz eh nicht schon entwürdigend genug wäre, macht das Ding auch noch warnende, fiepende Geräusche beim Fahren. So nach dem Motto, Piep, piep, piep lasst mal das behinderte Mädchen durch. Am Dienstag geht`s wieder ins Krankenhaus, die Krankenschwester und ich duzen uns schon und freut sich immer das german, bad luck girl wiederzusehen. Vielleicht mit ein bisschen Glück, (hätte ich verdient!) darf ich dann wieder auftreten und somit ohne Krücken laufen, hupsen, humpeln.

12/02/2009

achilles tendon rupture.jackpot.






Ich hatte einen fight. Mit einer Tür. Ich habe verloren. Jetzt trage ich Gips und humpel seit fast zwei Wochen nur noch auf typisch amerikanischen super unbequemen und steinzeitmäßigen Krücken durch die Wohnung. Wie es eine Tür schafft sich bis unter meine Achillessehne zu schneiden ist mir immer noch nicht ganz klar. Las Vegas Trip abgesagt und mich dafür mit amerikanischen Scherzmitteln vollgedröhnt. So kann man auch seine Thanksgivingbreak verbringen. Am Freitag kommen die Fäden rauß. Ich habe mir vorgenommen den Kampf um eine Orthese diesmal zu gewinnen. Das letzte mal wurde ich mit "ich sei zu risikofreudig und übermütig" wieder mit einem Gips nach Hause geschickt.
Wirklich positives kann ich der ganzen Situation nicht abgewinnen. Höchstens vielleicht auch mal ein amerikanisches Krankenhaus von innen gesehen zu haben und das ich die letzte Woche einiges an Schlaf nachholen konnte. Die Tatsache, dass Parties und Sport für mich erst mal gestorben sind hat mich zu dem Entschluss kommen lassen, die Vorlesungen auch mal eine Woche "ausfallen" zu lassen. Finde ich fair!
Trotz geringFÜSSIGER Behinderung hatte ich ein super tolles Thanksgiving bei Darlene und ihrer Familie. Typisches Essen mit Turkey,Sweet potatoes, pumkin pie und vielen anderen Leckereien. Habe den ganzen Tag zwar nicht viel mehr als den Weg von Küche zu Esszimmer zu Wohnzimmer geschafft aber gelohnt hat es sich alle mal. Und dank Grand und seinen Scherzmitteln war auch der Fuß die meiste Zeit nicht am rumheulen.
Ab jetzt heißt es für mich Daumen drücken. In 21 Tagen geht mein Westcoasttrip los. Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder laufen kann....

11/10/2009

Halloween und andere Spässchen



die zwei im Partnerlook


hihihi



Auto fahren macht Spass


Cheesburger auf amerikanisch...lecker




sailor moon

Wie ist denn der Überschrift? Danke Laura!

Lang ist es her aber hiermit melde ich mich zurück von der Lawrence Front.
Mein Schlafrhythmus hat sich mittlerweile so umgestellt, dass mir die nächtlichen 4-5 Stunden zumindest soweit reichen, dass ich nicht mehr in den Vorlesungen vorzeitig auf der Mac Tastatur einschlafe sdgoiheraoikkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk.
Außerdem lasse ich es mir nicht nehmen jede House Party und Feiermöglichkeit mitzunehmen, die ich in den letzten 41 Tagen in Lawrence mitnehmen kann. Letzte Woche hatten wir die Möglichkeit Halloween mitzuerleben. Ich dachte für einen kurzen Moment, dass Anna und ich in unseren Sailor Moon und Sailor Mars Kostümen overdresst wären und unsere Röcke einen Tick zu kurz, aber das war bevor ich den Club betreten habe. Was habt ihr mit meinem Lieblingsclub gemacht und wo kommt plötzlich dieser Swingerladen her?!
Die Mädels hier machen es sich sehr einfach mit ihren Kostümen: Grelle Reizunterwäsche, ein paar Netzstumpfhosen, Highheels und dazu a) ein weiser Puschelschwanz ("I am a sexy bunny") b) Handschellen ( "I am a sexy policeofficer") c) Katzenöhrchen ("I am a sexy cat"). So lässt sich die "I am a sexy ..." Masche beliebig weiterführen. Das die ganzen Mädels dabei wirklich aussehen, wie bei uns die Damen, die in gewissen Etablissement an Stangen tanzen stört sie entweder relativ wenig oder ist voll beabsichtigt. Das lustige ist, dass anscheinend auch die amerikanischen Männer mittlerweile bemerkt haben, dass man an Halloween zeigen kann was man hat (oder auch nicht). So kann man die Masche " I am a sexy..." auch bei den Herren gut durchspielen. Eine männliche sexy cat habe ich zwar nicht gesehen, aber wer weiß ob das nicht noch kommt grrrrrr miauu.
Mit dem ursprünglichen Gedanken an Halloween hat das Ganze schon mal nichts mehr zu tun. Um die richtig gruseligen, blutverspritzten Zombies zu sehen mussten wir am Halloweenabend extra ins Hounted House nach Kansas City fahren. Das ich 23 Dollar dafür bezahlt habe mich zu tode erschrecken zu lassen, lässt im Nachhinein ein wenig an meiner aktuellen Zurechnungsfähigkeit zweifeln. Ich muss jedoch sagen, dass es sich zumindest nach dem Verlassen den Hauses gelohnt hat. Mein Körper war noch 2 Stunden danach ziemlich gut mit Adrenalin versorgt.
Was auch einen kurzen Adrenalinausschuss erzeugte, war der letzte Samstag Abend. Da unser Lieblingsamerikaner Sonntags Geburtstag hatte, haben wir spontan entschlossen eine Party für ihn zu schmeißen. Mit einer RIESSIGEN amerikanischen Schokotorte (alleine das frosting war wahrscheinlich 10000 Kalorien wert) und ordentlich viel Bubbelwasser. Zwei Stunden und drei Kuchstücke später war der Zuckerschock komplett. So sind Thomas und ich noch losgezogen um auf einer anderen Houseparty vorbeizuschauen. Ich habe ja jetzt schon einige erlebt...aber die war einfach nur dreckig! Zweistöckig und voll mit betüselden Amis die nicht mehr geradeaus schauen konnten. Als wir dann etwas unentschlossen auf der Feuertreppe standen um unsere Möglichkeiten durchzuspielen fing es plötzlich neben uns an zu plätschern. Zwei gewagte Sprünge in die gegengesetzte Richtung und wir hatten uns in Sicherheit gebracht. Da hatte doch tatsächlich ein betrunkener Ami damit begonnen sein Geschäft aus dem 3.Stock zu beginnen. Den schien es nicht zu stören, dass wir unter ihm standen und so freute er sich glucksend über seinen gelungenen Plätscherbach in die Tiefe. Ein Glück, dass wir auf Grund unseres anherrschenden Zuckerüberschuss matrixmäßig reagieren konnten und so von einer warmen Dusche verschont geblieben sind. Hier macht man schon einiges mit, mit den lieben Amis.
Was mich an unsere liebe Mitbewohnerin erinnert. Eigentlich sollten wir wirklich eine "Best-Of" Dornröschen Liste aufstellen. Es treibt mir jedes mal wieder die Tränen vor lachen in die Augen wenn sie wieder eine Unmöglichkeit nach der anderen reißt. Obwohl die kleine Humpfdohle nur alle Schaltjahre mal ihr Bett verlässt, hat sie schon eine sehr große Fangemeinde an der KU dazugewonnen.
Ihre letzten Reißer:

Man entdecke frischen Honig von Annas Opa. Was das sei frägt sie verwirrt. Auf die Antwort "Honig. probier doch mal" schraubt sie das Glas auf riecht angewidert daran und sagt " Ich dachte Honig sei nur gelb und durchsichtig. Dank der originelle Honigverpackungen der Amis (in Bärenform) denkt die Kleine wahrscheinlich auch, dass der Honig von den lieben Bärchen mit den großen Kulleraugen kommt... Ihre Vitamin D Milch für Kinder würde sie wahrscheinlich auch nicht mehr trinken wenn ihr klar wäre, dass die aus dem Euter einer Kuh kommt.

Meine frischen Herbs (Basilikum, Petersilie, Minze) stehen schon seit Wochen auf dem Couchtisch, eines Tages steht Nikki verwirrt daneben und fragt uns schließlich was das denn für Pflanzen wären weil sie ja gar keine Blüten haben. Unkraut kann es ja nicht sein sonst würde es ja nicht immer noch da stehen, oder?! Das sind HERBS. Kräuter. Damit würzt du deine Speisen. Frisch und so....
Aber dafür kann man doch Seasoning nehmen.... Ja Dornröschen man KANN muss man aber nicht!


Abrupter Abbruch durch Laura... Laura zwingt mich zum Sport. Buhuuu. Fortsetzung folgt. Bald. Mit Bildmaterial.


10/16/2009

Vegas, baby!

Oh, und noch ein schneller Nachtrag!
Lisa is going to LAS VEGAS! Tickets sind gebucht. Anna und ich werden über Thanksgiving 4 Tage lang im MGM Grand residieren. Das Hotel aus Oceans Eleven. Yeah!

Diese Tatsache hat es mich sogar vergessen lassen, dass ich dieses Wochenende (wir haben Fall Break) nicht wegfahren konnte. Jessy und ich allein in den Jayhawker Towern. Aber wir machen das Beste draus. Heute gabs für Mike l und Mike ll german Frikadellen nach Lisa Art. Als Zwischengang gabs noch gratis einen Feueralarm dazu. Das gleiche Prozedere wie immer. Panik, Panik das frisch gekaufte Eis und die Frikadellen mussten wir im Feuer zurücklassen. Keine Chance auf Rettung. So standen wir dann wieder in der Eiseskälte, für die kuschelige Stimmung sorgte der weiss rot binkende Tower.

Ah, und bevor ich`s vergesse:
Alles liebe zu Geburtstag,sis! Jetzt bist du sogar in Amerika volljährig! Ich könnte jetzt sagen es ist was für dich unterwegs... aber dann hätte ich mich ja verraten ;)

10/15/2009

Absturz, Zuckerschock und Victorias secret








What a beautyful day! Ja, die von U2 singen das ja schon seit Jahren. Und so sind Laura und ich, mit der richtigen Hintergrundmusik, letzte Woche mit dem Vorhaben für mich eine Winterjacke zu finden nach Kansas City gefahren. Und zwar mit dem Vorhaben NUR eine Winterjacke und evt. ein paar warme Pullover zu kaufen! Vielleicht liegt es an der Übermüdung und der dadurch verminderten Konzentrationsfähigkeit, aber meine Vorsätze hatte ich natürlich ganz schnell vergessen als ich vor Victorias Secret, Hollister und Co. stand. Mit schlechtem Gewissen und ein paar Partyoutfits mehr gings mit dem Auto, dass in Deutschland wahrscheinlich noch nicht mal bis zur Eingangstür des Tüvs gekommen wäre weiter in Richtung irgendwo. Die Wegbeschreibung hatten wir schon verloren bevor wir losgefahren sind. Die Cheesecake Factory, bei der wir unseren Dinner einnehmen wollten, haben wir dann schließlich doch gefunden. Nach unserem Besuch dort wäre ich jedoch froh gewesen wir hätte sie verfehlt. Ich war selten in meinem Leben so vollgegessen und das schon während dem Hauptgang. Und die Cheesecake Factory wäre nicht die Cheesecake Factory wenn man dort nicht den besten Cheesecake auf dieser Welt finden würde. Und so musste nach dem Hauptgang auch noch ein Stück Brownie Sundae Cheescake dran glauben. Nach drei Bissen des wiederlich süßen aber göttlich leckerem Cheesecake stand ich kurz vor einem Zuckerschock.

Und neues von der Feierfront. Das die Amis keinen Alkohol vertragen haben wir jetzt schon öfters feststellen müssen, trotzdem war ich halbwegs schockiert als ich gestern Nacht, gut gelaunt von einer Party heimlaufen wollte und plötzlich, aus meiner Sicht, Thomas ohne Vorwarung anfing mit einem Busch zu reden. Der Busch stellte sich schnell als orientierungslose, barfüßige ( wir haben seit Tagen Temperaturen um den Gefrierpunkt) total betrunkene gerade erst 21 gewordene Amerikanerin heraus. Nachdem wir ihr Handy 10 Meter von ihr entfernt im Vorgarten geortet hatten fingen wir an ihre Telefonliste abzutelefonieren um jemanden zu finden der das Häufchen Elend, das noch nicht mal mehr ihren Namen wusste abzuholen. Gefunden haben wir niemanden... Ihre Mutter die wir ans Telefon bekommen haben, hatte anscheinend nicht wirklich Lust ihre Tochter zu holen und so fragte sie uns allen Ernstes ob es nicht möglich wäre sie bei uns unterzubringen. Das wir ihr versicherten ihre Tochter auch nicht zu kennen schien sie auch nicht sonderlich zu beeindrucken. Naja, letzendlich hat sie dann also bei uns im Tower geschlafen. Kopf in dem von uns liebevoll entleerten Mülleimer und Mike und Thomas als Bewacher daneben. So kann man auch seine Nächte verbringen.Toll!



oh und ich arbeite auch...nebenbei :)

Erste Logoentwürfe für meine Firma Bright Green! Votings bitte jetzt...


10/02/2009











Heute nur ein bisschen bildmaterial von der gestrigen Party in "The Hawk"... Die haben da nen BoomBoom room. Und mit BoomBoom meinen die nicht die laute Musik. Very crazy!

9/29/2009

Just do it!















Zwanzig Minuten Zeit zwischen Korrekturen, Darkroom, Vorlesungen, Labarbeit, Gym und anderen Wichtigkeiten. Zwanzig Minuten um zu bestätigen "Ja, ich lebe noch!".

Am Sonntag bin ich von meinem Wochenendtip aus Chicago zurückgekommen. Waren zwei super tolle Tage, jedoch auch zwei Tage die ich dummerweise arbeitstechnisch nachholen muss. Zu dem schlaflosen Wochenende in Chicago kommen jetzt noch weitere drei schlaflose Nächte dazu, in denen ich mein Brandbook fertig machen muss. Meine Augenringe fühlen sich an als ob sie sich langsam bis über meine Wangen ausstrecken, ich taumel nur noch über den Campus, ansprechen muss man mich mindestens dreimal bevor ich überhaupt reagiere und von meinen Schlafproblemen die ich in Trier hatte ist auch nichts mehr zu spüren. Die Arbeit verfolgt uns im Moment so sehr, dass Anna gestern sogar mitten in der Nacht aufgeschreckt ist und total panisch rief "Lisa, oh mein Gott wir haben die Vorlesung verpasst!". Nachdem ich sie mit viel Überzeugungskraft davon überzeugt hatte, dass die Vorlesungen nicht auch noch bis in die Nacht erweitert wurden viel sie wieder wie ein Stein in ihre bunten Walmart Kissen.

Aber jetzt doppelt so viel Arbeit zu haben, hat sich auf jeden Fall gelohnt. Chicago ist die tollste Stadt der Welt (Naja, zumindest bis ich New York, Las Vegas, SF und Co. gesehen habe)! Ausgestattet mit einem Dutzend Donuts, Decken, Kissen und warmen Socken ging`s am Donnerstag Abend auf die 10-stündige MegaBus Reise Richtung Chicago. Dort angekommen gings mit dem Taxi weiter zu unserer Übernachtungsmöglichkeit, ein super tolles Pärchen, die in einem Haus, 10 Minuten Fußweg von Downtown entfernt wohnen. Von da aus sind wir bewaffnet mit ordentlich Gepäck (Digitalkamera, Spieglereflex, Analogkamera und dem zusätzliche Kram den Mädels immer so mitschleppen) Richtung Innenstadt gestartet. Gewidmet haben wir uns Freitags vor allem den Touri Zielen Chicagos. Also Millenium Park mit der „Bean“, Museum of Art Institute, Lake Michigan und den Blick auf die Scyline. Abends ging`s aufgetorkelt in den 96sten Stock des Hancock Towers um bei einer fantastischen Aussicht über ganz Chicago einen 20 Dollar Cocktail zu schlürfen. Den Partymarathon den wir uns fest vorgenommen hatten, konnten wir dann leider doch nicht mehr in die Tat umsetzten, da wir uns nach über 24 auf den Beinen wie tot gefühlt haben...und wahrscheinlich auch dementsprechend ausgesehen haben.

Am Samstag haben wir dann natürlich erst mal verschlafen und sind trotz rennen und Unterstützung eines Taxis zu spät zu unserer am Tag vorher gebuchten Segway Tour gekommen. Also die Gruppe war weg.... Aber wie wir schon öfters feststellen mussten, gilt in Amerika anscheinend das Motto „Dreist kommt weiter“. Man kommt zu spät, gar nicht oder verplant sonst irgendwas, wird aber am Ende trotzdem noch dafür belohnt. So haben Anna und ich also eine Extra Tour bekommen. Perfekt auf uns zugeschnitten. Da der Tourguide in unserem Alter war und dazu auch noch Art studiert hatte wusste er genau Bescheid was er uns zeigen musste. Nach einem Frühstück in einem italienischen Cafe gings mit dem Segway quer durch Chicago. So weiß ich jetzt wo Batman gedreht wurde, welche Fotografen gerade angesagt sind und wie die verschiedenen skyscraper heißen.

Das ganze auf dem Segway. Es war einfach der Wahnsinn. Ich will so ein Ding! Geballte 8 Meilen pro Stunde, voll elektrisch und nur durch Vor-und Zurücklehnen des Körpers zu bedienen. Ich war ein Held auf diesem Ding, bei einem Wettrennen gegen Anna hab ich leider verloren, ich schiebe das aber auf einen Fehlstart ihrerseits :)

Samstag Nacht gings dann auch schon wieder Richtung Lawrence. So gut wie ich die Hinfahrt rumbekommen habe umso schlimmer war die Rückfahrt. Der Bus war voll mit böse schauenden Farbigen, die alle einen nicht wirklich seriösen Eindruck auf mich gemacht haben. An Schlaf waren die 10 Stunden nicht wirklich zu denken. Die Frau hinter mir hatte anscheinend, wage ausgedrückt, familiäre Probleme. Das sie dabei zusätzlich aus dem tiefsten Getto von San Louis zu kommen schien machte die ganze Sache nicht unbedingt leichter. So schrie sie über Stunden hinweg in ihr Telefon. In 1,5 Minuten schaffte sie es auf über 20 Schipfwörter (Wir haben Strichliste geführt!). Sätze wie „You motherfucking bitch I don`t give a fuck about the police I am gonna fucking kill you and your damn kids“ waren noch die harmlosen Sätze die ich leicht eingeschüchtert die halbe Nacht ertragen musste. Neben mir saß eine Frau, die zusammen mit dem Typ vor mir ein Schnarchkonzert startete. Keine Ahnung wie sie bei den Telefonaten der netten Dame hinter mir überhaupt ein Auge zu tun konnten. Das Kleinkind auf dem Sitz schräg gegenüber war da anscheinend eher meiner Meinung, sodass es die halbe Nacht am schreien war und irgendwann auch noch wortwörtlich die Hose voll hatte. Total gerädert und dicken roten Augen kamen wir dann nach einer gefühlten Ewigkeit in Kansas City an. An Schlaf war aber auch im Tower angekommen nicht zu denken. Dort warteten die Ordner, Hefter und Unterlagen immer noch genauso wie wir sie verlassen hatten. Schade! Ich bin froh wenn die Woche endlich rum ist und ich mich endlich um meine Augenringe kümmern kann... Aber jetzt erst mal Brandbook designen...

9/20/2009

Say hello to the european triplets

Ich habe Schmerzen. Und zwar am ganzen Körper. Woher das kommt? Ich war gestern Wakeboarden und abgesehen von dem Muskelkater in sämtlichen Körperregionen und den blauen Flecken die es sogar auf meine Füße geschafft haben, habe ich geschätzte 10 Liter Wasser aus dem Clinton Lake geschluckt. Soll ja gesund sein, da mein Immunsystem mittlerweile sonst eh nichts mehr zu tun hat, dank unserer verrückten Mitbewohnerin.

Beim boarden an sich habe ich mich ziemlich gut geschlagen ( sagte zumindest ein Profi :) ). Direkt beim ersten Versuch habe ich es aus dem Wasser geschafft, war über diese Tatsache jedoch so überrascht, dass ich wieder sehr schnell, relativ unelegant im grünen Wasser gelandet bin. Nach einigen Versuchen klappte das Ganze schon sehr gut, nur das mit dem Lenken habe ich noch nicht ganz verstanden. So bin ich die meiste Zeit eher neben dem Boot hergefahren statt dahinter.

Falls das Wetter hält werde ich bestimmt nächste Woche noch mal mein Glück versuchen. Es gibt schlimmeres als den ganzen Tag in der Sonne auf einem Boot zu liegen und ab und zu ein bisschen Sport zu machen.

Sport machen wollte auch ein Cheerleader aus dem Stuntteam den ich am Donnerstag auf unserer fast schon traditionellen Abe&Jakes night kennengelernt habe. Noch bevor ich mich wehren konnte, hatte der nette Typ mich auch schon in die Luft geschmissen um seine komplette Manneskraft zu demonstrieren. Ich wusste bis jetzt nicht, dass es tatsächlich möglich ist mich ohne technische Hilfsmittel derartig weit in die Luft zu bekommen. Ich möchte mal sagen ich hatte Angst und nach der Landung war ich um zwei dicke blaue Flecken reicher. Das er danach meinte ich würde mich gut im Team machen konnte mich dann auch nicht mehr glücklich machen. Vor allem weil die Mädels im richtigen Stuntteam wahrscheinlich noch nicht mal halb so viel wiegen wie ich. Die Bilder von dem Abend sind bei Facebook online. ich hatte natürlich mal wieder die Kamera vergessen. Passiert mir leider öfters, so dass ich die letzten Wochen nicht wirklich viel Fotomaterial sammeln konnte. Aber an alle die auf Fotos warten: Ich schwöre Besserung.

Jasmin geht es auch wieder besser, nachdem sie nach einem verzweifelten Versuch die Sammlung von klingelnden Weckern unserer Mitbewohnerin auszuschalten zuerst den Kopf an der Decke angestoßen hatte und dann vor lauter Schreck über den Kontakt mit der Decke sich auch noch das Gesicht an der Bettkante angeschlagen hat. Nachdem ich ihr nach dem Unfall erst mal ein großen Handtuch mit Eis gemacht hatte kämpft sie jetzt nur noch mit einem brummenden Schädel und einem pochenden Gesicht. Jasmin macht aber auch immer Sachen...

Was mich auch gerade an die ziemlich nahe Decke erinnert ist der Feueralarm der gestern mal wieder losgegangen ist. Also unsere Quote liegt im Moment bei einmal die Woche. Jemand kann nicht kochen und die ganze Meute aus den Towern muss begleitet von einem unerträglich lauten piepen und einer im Wechsel Männer- und Frauenstimme verkündenden „ It`s an emercency. Please take the next exit and leave the building“ das Gebäude verlassen. Dann ist auch egal ob du nur Unterwäsche anhast oder wie Jasmin das letzte Mal gerade eine Haarfärbung in den Haaren hast. Die meisten Bewohner inklusive mir sind langsam etwas genervt von dem ständigen Fehlalarm, der jedoch die fire fighters nicht daran hindert mit voller Montur und 6 Einsatzwagen anzurücken. Naja so hat man wenigsten die Gelegenheit vor dem Tower die gelangweilten Gesichter der anderen Towerbewohner besser kennenzulernen. Sollte der Alarm jedoch irgendwann nachts mal losgehen laufe ich Gefahr mir vor lauter Schreck so den Kopf an der 30cm weit entfernten Decken anzuschlagen, dass ich direkt ohnmächtig wieder in meinen Kissen falle. Hoffen wir mal das man uns wenigsten nachts mit dem „it`s an emercency..“ verschont.