Tatsächlich fiel es mir heute besonders schwer meinen Blogeintrag zu betiteln. Ich habe geschwankt zwischen „They call it KINDERGARTEN“, „Living next to swine flu“ oder auch „Day trip downtown- the bus system in america“. Letzendlich hat es „Living next to swine flu“ auf den Titel geschafft.
Gestern wurde mir auf einer bekannten community site prophezeit, dass ich von einer Banane verschlagen werde. Diese Prophezeiung ist nicht in Erfüllung gegangen, trotzdem war mein Tag nicht minder spannend. Angefangen hat mein Tag heute morgen um 07:00 am (also viel zu früh für einen Trierer Design Studenten) dann gings in das immer noch sehr verwirrende Art & Design Gebäude, bei dem ich wohl noch eine Weile brauchen werde bis ich auf Anhieb und ohne morgendliche Frage-Antwort-Spiele zu meinen Klassen finden werde. Als ich dort jedoch erst mal angekommen war, zufrieden und glücklich mit mir selbst, habe ich schnell gemerkt, dass ich meine Kurse auf Anhieb richtig ausgesucht habe. Mein Fotografiedozent ist super lieb und mag anscheinend die deutschen Austauschstudenten besonders gerne. So offenbarte er dem entsetzten Kurs, dass neben digitaler Fotografie auch Deutsch als Fremdsprache auf dem Stundenplan stehen würde und die final exams dieses Jahr in deutsch geschrieben werden. In der Tat bekam ich einen traurigen Blick und die Worte „ Wollen wir lernen deutsch“ an den Kopf geworfen als ich dazu ansetzen wollte die deutsche Menüführung meiner nagelneuen Canon 1000D in die englische umzustellen. Sehr symphatisch. Auch in meinem anderen Kurs „Grapic Design 4“ haben wir es mit einem sehr netten Dozenten zu tun. Was mir etwas Sorgen bereitet ist der rießige Berg an Hausaufgaben den wir schon heute nach der 1.Vorlesung aufbekommen haben. Und das schlimmste ist, anscheindend wird hier wirklich erwartet, dass man diese auch gewissenhaft macht. Ich schätze ich werde heute den täglichen Gym Besuch ausfallen lassen und mich um meine 30 Seiten Fachliteratur Radical Marketing kümmern. Nachdem ich gestern im Gym ein neues, ich möchte mal sagen sehr effektives Gerät ausprobiert habe, und eh am ganzen Körper Muskelkater habe.
Als ich gegen zwei Uhr total verfroren aus dem Design Gebäude gekommen bin gings direkt weiter Richtung Bus, weil wir downtown noch Listen von Arbeitsmaterial zu besorgen hatten. Also dass das Bussystem hier sch**** ist habe ich glaube ich schon mal erwähnt, dennoch haben wir es heute noch mal versucht. Spätestens als uns die Busfahrerin, die anscheinend selbst nicht wusste wo sie war, drei Stationen zu früh aus dem Bus geworfen hatte war es bei mir rum mit der guten Laune. Mitten an einer dicht befahrenen Straße, umgeben von Fast Foodläden die nur noch aus Drive throughs bestehen, bei 35° Grad ist mega ätzend. Vor allem wenn du dann herausfindest noch weitere drei Blocks laufen zu müssen. Und ich rede hier nicht von deutschen „Blocks“ die man mal eben in ein paar Minuten nimmt, sondern von den amerikanischen, die sich schon mal ein paar Milen ausdehnen können. Als wir dann endlich an dem erwünschten Laden angekommen waren und alles erledigt hatten war die nächste Herausforderung wieder einen Bus zu finden der uns zurück zum Campus bringt. Das idiotische an den amerikanischen Busplänen ist, dass sie keinen Maßstab haben und man vergebens nach ausgeschilderten Bushaltestellen sucht. Und auch die in Deutschland so schönen mit einem Kreis umrundeten Haltestellenschilder sucht man vergebens. Was ich irgendwie sehr befremdlich finde. Alles wird hier ausgeschildert. Jedes MacDonlad wird kilometerweit 100mal ausgeschildert und angepriesen aber für ein einfaches Bushaltestellenschild fehlen anscheinend die nötgen Mittel bzw. die nötige Muse. Wir haben letzendlich zu einer Strategie gegriffen, die uns am Wochenende schon ein paar Amerikaner demonstriert hatten. Man stelle sich einfach an die Straße, durch die der Bus höchstwahrscheinlich fahren muss, und wartet an einem Stopschild (von denen es hier mehr als genung gibt) und springt im entscheidenden Moment wild winkend auf die Straße und hofft das der Busfahrer anhält. Bei uns hat es geklappt und so sind wir nach viel Lauferei und Wartezeit endlich wieder im Jayhawker Tower angekommen. Schon auf der Busfahrt habe ich dann leider erfahren müssen, dass die swine flu im Gebäude nebenan eingezogen ist. Vier Schottinnen, die wir bei der orientation week kennengelernt haben, haben den H1N1 Virus. Und es gibt noch 32 weitere bestätigte Schweinegrippefälle an der KU. Seitdem bin ich nur noch am desinfizieren und hoffe einfach, dass es mich nicht trifft.
http://www.kansascity.com/news/breaking_news/story/1400771.html